Die Kapazitätsprobleme auf den Linien 12 und 101 sind bereits heute erheblich. Mit den geplanten Entwicklungen im Inselareal werden sie sich weiter verschärfen. Deshalb sind in den nächsten Jahren massgebliche Kapazitätserweiterungen im Korridor Insel/Güterbahnhof erforderlich. Weder eine Tram- noch eine RBS-Lösung sind jedoch vor 2040 realisierbar. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM und der Kanton Bern haben daher gemeinsam mit der Stadt Bern prüfen lassen, ob mit dem Einsatz von Doppelgelenkbussen auf den Linien 12 und 101 eine sinnvolle kurz- bis mittelfristige Lösung für die stark ausgelasteten Buslinien gefunden werden kann.
In der Studie wurden die prognostizierten Entwicklungen im Inselareal analysiert und daraus ableitend für die beiden Buslinien 12 und 101 geeignete Angebotskonzepte erarbeitet, welche die nötigen Kapazitäten bereitstellen. Angesichts der unsicheren Prognosen ist es wichtig, dass die Konzepte für die beiden Korridore Hinterkappelen und Holligen voneinander unabhängig und bezüglich Kapazitäten flexibel sind. Damit kann besser auf die effektiven Entwicklungen entlang der Linien 12 und 101 reagiert werden.
Für die Linie 101 zeigte sich, dass eine Umstellung auf Doppelgelenkbusse nicht zwingend notwendig ist. Um genügend Kapazitäten bereitzustellen, braucht es jedoch in den Hauptverkehrszeiten eine räumliche Verlängerung der Verdichtungskurse (5’-Takt neu bis Bethlehem Kirche statt nur bis Güterbahnhof). In der Spitzenviertelstunde sind zudem zusätzliche Verstärkerkurse nötig.
Für die Linie 12 empfiehlt die Studie die Umstellung auf Doppelgelenktrolleybusse und die Verknüpfung mit der heutigen Linie 11 Bern Bahnhof–Neufeld P&R. Die Linie soll zudem im Westen bis zum Europaplatz verlängert werden. In den Hauptverkehrszeiten ist eine Verdichtung im Abschnitt Holligen–Bern Bahnhof erforderlich. Die Studie prüfte auch die Machbarkeit für die Haltestellen und Wendemöglichkeiten sowie Fragen der Antriebsart. Für das Wenden der Verdichtungskurse im Raum Bahnhof wurde noch keine Bestvariante bestimmt. Die Festlegung erfolgt nach der öffentlichen Mitwirkung.
Die öffentliche Mitwirkung zur Studie dauerte vom 13. Mai bis zum 4. Juli 2025.