Das Klimaengagement der RKBM hat Fahrt aufgenommen

Mit ihrem Klimaprogramm unterstützt die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM die Gemeinden auf dem Weg zum Klimaziel des Bundes «Netto-Null bis 2050». Kürzlich fand der erste Workshop für Einsteiger/innen statt. Zudem führt die RKBM die 2019 in einer Kerngruppe gestartete «Initiative Dekarbonisierung Region Bern» neu im gesamten Perimeter weiter.

Saskia Frey-von Gunten

Auf verschiedenen Ebenen setzt sich die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM mit der Klimathematik auseinander. So verankert beispielsweise das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) 2025, das sich im Moment in der öffentlichen Mitwirkung befindet, das Thema Klima neu als Querschnittstrategie in allen Themenbereichen. Zudem hat die RKBM ihr Klimaprogramm für Gemeinden gestartet und führt künftig die «Initiative Dekarbonisierung Region Bern» im Gesamtperimeter fort. Anruf bei Saskia Frey-von Gunten, Leiterin der öffentlichen Energieberatungsstelle Bern-Mittelland.

Ende November hat die Energieberatungsstelle Bern-Mittelland im Rahmen des RKBM-Programms «Klimaziel Netto-Null 2050 – Handlungsspielraum für Gemeinden» einen ersten Workshop durchgeführt. Dieser richtete sich an Einsteiger/innen. Was brennt solchen Gemeinden besonders unter den Nägeln?

Die Fragen dieser Gemeinden sind vielseitig, praxisorientiert und konkret: Was bedeutet Netto-Null eigentlich? Wie beginnt man als Gemeinde überhaupt, selber in Richtung Netto-Null aktiv zu werden? Wie machen es andere Gemeinden? Weitere häufige Fragen betreffen die Wirksamkeit und Umsetzung: Wo liegen die grössten Hebel? Oder: Welche Massnahmen eignen sich, und wo gibt es Praxisbeispiele, die zeigen, wie diese am besten umgesetzt werden?

Welche wichtigsten Erkenntnisse konnten die Gemeinden am Schluss des Workshops mit nach Hause nehmen?

Hauptziel war es, dass am Schluss alle teilnehmenden Gemeinden wissen, wie sie einen ersten Schritt in Richtung Netto-Null machen können. Sprich, dass sie in der Lage sind, mit der Erarbeitung einer Klimastrategie anzufangen und so den Grundstein zu legen, um weiter am Thema zu arbeiten. Wichtig war uns insbesondere auch, zu erklären, dass der Kanton Bern für alle Gemeinden eine Klimabilanz zur Verfügung stellt, die alle zwei Jahre aktualisiert wird – und nicht jede Gemeinde selber eine solche Bilanz erstellen muss. Das war für die Gemeinden meiner Meinung nach eine sehr hilfreiche Erkenntnis.

Haben die Gemeinden auch geeignete Instrumente kennengelernt?

Ja, die Teilnehmenden haben erfahren, welche acht Schritte der «Wegweiser Klimastrategie für Gemeinden» des Bundsamts für Umwelt BAFU empfiehlt, und welche Tools und Hilfsmittel sie dazu nutzen können. Weiter haben die Gemeinden Inputs zu möglichen konkreten Massnahmen erhalten und wissen, an wen sie sich bei Fragen wenden und wo sie gegebenenfalls Fördergelder beantragen können.

Wie und wo können Gemeinden, die sich neu mit der Klimathematik beschäftigen und nicht am Workshop teilgenommen haben, sich informieren und Unterstützung erhalten?

Die Präsentationen und Unterlagen aus dem Workshop sind auf der Website der Energieberatungsstelle Bern-Mittelland verfügbar. Gemeinden können sich auch direkt an unsere Energieberatungsstelle wenden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bei entsprechendem Interesse der Gemeinden werden wir im Jahr 2024 einen zweiten Workshop durchführen.

Einige Regionsgemeinden engagieren sich bereits etwas länger fürs Klima. Sie haben mit Partnern 2019 die «Initiative Dekarbonisierung Region Bern» lanciert. Was sind die Zielsetzungen?

Eine Kerngruppe aus Gemeinden und Akteuren aus dem Energie- und Klimabereich hat sich zum Ziel gesetzt, als Teil der Region Bern ihren Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten, indem sie Treibhausgase bis 2050 auf Netto-Null bringen und den Energieverbrauch bis 2035 um 40 % gegenüber 2000 senken. Weiter streben sie an, durch Vernetzung, das Nutzen von Synergien und durch Schaffen einer regionalen Dynamik den Klimaschutz zu verstärken. Eine wichtige Rolle dabei spielen Themenveranstaltungen, bei denen Gemeinden von anderen Gemeinden lernen können.

Neu führt die RKBM die bisherige regionale Dekarbonisierungsinitiative unter Leitung der Energieberatungsstelle im gesamten Regionsperimeter weiter. Wie ist es dazu gekommen?

Die Initianten hatten den Wunsch, die bislang informelle Organisation in eine etablierte Struktur zu überführen. Es war ihnen insbesondere ein grosses Anliegen, die Themen und Veranstaltungen einem grösseren Kreis von Gemeinden zugänglich zu machen und so eine grössere Wirkung zu erzielen.

Wie spielen das RKBM-Klimaprogramm für Gemeinden und die regionale Dekarbonisierungsinitiative zusammen? Und wie sieht der Ausblick ins Klimajahr 2024 der RKBM aus?

Das Klimaprogramm der RKBM sieht 2024 die Lancierung und Stimulierung regionaler und thematischer Austauschgruppen vor. Im 2025 stehen dann Workshops für Fortgeschrittene zur Steuerung von Emissionen der Gemeinden und Bevölkerung auf dem Programm. Diese Module einerseits und die Aktivitäten im Rahmen der Dekarbonisierungsinitiative andererseits passen optimal zusammen und bieten ein grosses Synergiepotenzial. Das wollen wir nutzen!

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