RKBM aktualisiert regionales Basisstrassennetz

Das regionale Basisstrassennetz stammt in seiner aktuellen Version aus dem Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) 2016. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM hat daher in einer Studie überprüft, ob das Netz in einem Zustand 2025+ weiterhin seiner Funktion gerecht wird oder ob Schwachstellen bestehen. Punktuell schlägt die Studie zweckmässige Anpassungen vor. Bis zum 31. Januar 2024 läuft die öffentliche Mitwirkung.

Mit dem regionalen Basisstrassennetz wird im Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) die verkehrliche Funktion von Strassen dargestellt und räumlich verortet. Die Strecken des Netzes kanalisieren den Verkehr und dienen der übergeordneten Verkehrslenkung. Ziel ist es, die Erreichbarkeit der Gemeinden und weiterer wichtiger Punkte – wie etwa der kantonalen Entwicklungsschwerpunkte (ESP) – sowie deren Verbindung untereinander und zu den Anschlüssen des Nationalstrassennetzes sicherzustellen. Das Basisstrassennetz ist primär auf den motorisierten Individualverkehr (MIV) ausgerichtet, umfasst aber auch allfällige weitere Funktionalitäten für den öffentlichen Verkehr (ÖV) und den Fuss- und Veloverkehr.

Punktuelle Anpassungen

Seit der letzten Aktualisierung 2016 haben sich einige, insgesamt jedoch überschaubare Veränderungen im Strassennetz der Region Bern-Mittelland ergeben. Die für den Strassenverkehr relevanten Neuerungen wurden zusammen mit den aktuellen Infrastrukturvorhaben, deren Umsetzung bis ca. 2025 erfolgt, ins Basisstrassennetz eingepflegt.

Im Fokus der Studie standen neben einer Schwachstellenanalyse aber vor allem Fragen zu potenziellen Anpassungen am Netz. Die RKBM prüfte in einem ersten Schritt die Streichung, Verlegung oder Neuaufnahme von Netzelementen. In einem weiteren Schritt wurden mittels Modelldurchläufen die Auswirkungen dieser Anpassungen aufgezeigt und in Bezug auf die Zielsetzungen der Region – unter anderem aus der Mobilitätsstrategie Region Bern-Mittelland 2040 – bewertet.

Die wichtigsten Resultate der Studie sind:

  • Die RKBM zeigt sich offen gegenüber einer Sperrung des Bahnhofplatzes in Bern für den MIV, sofern Erreichbarkeit und Durchfahrt des Bahnhofgebiets über eine alternative Linienführung gewährleistet sind.
  • Die Entlassung des Viktoriarains in Bern aus dem regionalen Basisstrassennetz steht dann im Vordergrund, wenn dieser Strassenraum mit einer Traminfrastruktur – siehe die laufende Zweckmässigkeitsbeurteilung Zweite Tramachse Innenstadt – ergänzt würde.
  • Die Sperrung der Riedmoosstrasse in Niederwangen ist möglich, da sie gegenwärtig eine unnötige Parallelführung und Redundanz im Netz darstellt.
  • Die RKBM strebt mittel- bis langfristig die Realisierung eines Halbanschlusses Grauholz an, um insbesondere Zollikofen und Ittigen nachhaltig vom übergeordneten Durchgangsverkehr zu entlasten und in beiden Gemeinden eine Siedlungsentwicklung nach innen zu ermöglichen. Mit einem Halbanschluss Grauholz ist die Länggasse zwischen Ittigen und Zollikofen in das regionale Basisstrassennetz aufzunehmen.
  • Die RKBM untersuchte ferner die Aufnahme der Grauholzstrasse zwischen Urtenen-Schönbühl und Ittigen ins Basisnetz sowie die Sperrung der Kornhausbrücke in Bern. Beide Optionen wurden aus fachlicher Sicht – Parallelführung respektive Verkehrsverlagerung – jedoch verworfen.

Beilage zur Einführung von Tempo 30/40

Der Studie beigelegt ist eine separate Empfehlung für Gemeinden, welche Tempo 30 oder Tempo 40 auf Strecken des regionalen Basisstrassennetzes einführen wollen. Diese Beilage hat zum Ziel, grundsätzliche Kriterien zur Eignung von solchen Temporeduktionen aufzuzeigen und damit innerhalb der Region eine Harmonisierung bei der Umsetzung von Strecken mit Tempo 30 oder 40 zu fördern.

Öffentliche Mitwirkung bis zum 31. Januar 2024

Diese Aktualisierung des regionalen Basisstrassennetzes ist behördenverbindliche Grundlage für das RGSK 2025 / Agglomerationsprogramm der 5. Generation. Die öffentliche Mitwirkung zur Studie dauert vom 7. November 2023 bis zum 31. Januar 2024. Die Mitwirkungsunterlagen finden Sie ab sofort hier.

Kontakt und weitere Auskünfte durch die Regionalkonferenz Bern-Mittelland:

Thomas Iten, Präsident Kommission Verkehr RKBM, Telefon 031 930 14 14

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