Kanton genehmigt das RGSK der zweiten Generation

Der Kanton Bern hat das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) der zweiten Generation am 23. Mai 2017 genehmigt. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM verfügt nun über ein aktuelles, behördenverbindliches Planungsinstrument, um die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung aufeinander abzustimmen und die Region als attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum zu stärken.

Mit der Genehmigung des RGSK der zweiten Generation durch das Amt für Gemeinden und Raumord-nung (AGR) endet ein intensiver Erarbeitungsprozess: Die Regionalkonferenz hat in den letzten Jahren das erste RGSK von 2012 in enger Zusammenarbeit mit den heute 84 Mitgliedsgemeinden und den kantonalen Fachstellen gezielt weiterentwickelt. Vertieft wurden insbesondere die Themen «Siedlungsentwicklung nach innen», «Landschaftsentwicklung», «Velonetzplanung» und «Verkehrssicherheit».

Das RGSK ist ein Instrument mit Richtplancharakter. Es schafft verbindliche und verlässliche Grundlagen für die kommunalen Ortsplanungen. Das Konzept ist zugleich das «Agglomerationsprogramm Siedlung und Verkehr Bern» und deshalb für die Region von hohem Interesse: Der Bund fördert die Agglomerationsprogramme finanziell – und zwar umso mehr, je effektiver sie sind. Mit dem RGSK der zweiten Generation beantragt die RKBM eine Vielzahl an Massnahmen zur Mitfinanzierung – so etwa die Verlängerung der Tramlinie 9 nach Wabern.

Moderates Wachstum mit Qualität

Die RKBM geht im RGSK bis 2030 von einem Wachstum von 10 Prozent bei der Bevölkerung respektive 9 Prozent bei den Arbeitsplätzen aus. Ziel ist es, dieses Wachstum verträglich aufzufangen – mit einem konsequenten Fokus auf eine Siedlungsentwicklung nach innen.

Die RKBM will die hohe Landschaftsqualität erhalten und, wo möglich, behutsam weiterentwickeln. Das RGSK enthält daher neu auch eine Reihe von Landschaftsmassnahmen. Sie bezwecken etwa den Erhalt der meist landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaften oder die Aufwertung von wertvollen Naturlandschaften.

Verkehr verlagern und verträglich gestalten

Im Bereich Verkehr plant die RKBM eine Vielzahl von kleineren oder mittleren Massnahmen, die in ihrer Gesamtheit eine hohe Wirkung entfalten. Beim motorisierten Individualverkehr (MIV) liegt der Fokus darauf, den Verkehr verträglich zu gestalten. Ein zentrales Element ist die Kanalisierung des MIV auf Hochleistungs- und Hauptverkehrsstrassen. Wohngebiete sollen möglichst vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Im öffentlichen Verkehr strebt die RKBM Verbesserungen bei den Knotenpunkten und der kombinierten Mobilität (Bike-and-Ride-Anlagen) an. Ziel ist es, optimale Umsteigepunkte zwischen der S-Bahn und dem Feinverteiler (Tram, Bus, Fuss- und Veloverkehr) zu schaffen. Beim Langsamverkehr steht der Ausbau von leistungsfähigen Alltagsvelorouten im Vordergrund.

Wirtschaftliche Entwicklung stärken

Die Massnahmen des RGSK sind so aufeinander abgestimmt, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern: Neben genügend Raumreserven in den regionalen Zentren sind Entwicklungsgebiete definiert, wo sich attraktiver Wohnraum nahe an den Arbeitsplätzen schaffen lässt. Die im Bereich Verkehr vorgesehenen Massnahmen steigern die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verkehrsnetze und tragen so dazu bei, dass das Strassennetz den Ansprüchen der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer genügt.

Alle Unterlagen zum RGSK der zweiten Generation (Bericht, Massnahmenblätter etc.) sind auf der Website der RKBM abrufbar: www.bernmittelland.ch

Kontakt und weitere Auskünfte durch die Regionalkonferenz Bern-Mittelland:

  • Jörg Zumstein, Präsident Kommission Raumplanung, Telefon 031 328 35 35
  • Thomas Iten, Präsident Kommission Verkehr, Telefon 031 930 14 14
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