Auf der einen Hügelkette zur Blasenfluh, auf der anderen weiter nach Grosshöchstetten: Die gut dreieinhalbstündige Höhentour ab Arnisäge begeistert mit Panorama in alle Richtungen – übers Mittelland, ins Emmental und bis zu den Berner Hochalpen. Zwei, drei steilere Aufstiege erwarten uns, meist wandert es sich aber ganz entspannt – und auf breiten Feld- und Waldwegen. Unterwegs laden zahllose Sitzbänke und Feuerstellen zur Rast. Einige kürzere Hartbelagstrecken.
Die ersten Höhenmeter gibt es geschenkt: Bahn und Postauto fahren uns bequem auf über 800 Meter. Ausgangspunkt der Tour ist die Haltestelle Arnisäge, Post (822 Meter). Wir lassen den Weiler, dessen Name auf eine bereits 1530 erwähnte Säge am Biglebach zurückgeht, rasch hinter uns (Wegweiser: Spränzel). Bald zweigen wir rechts von der Strasse ab und steigen – zunächst auf einer Traktor-, dann auf einer Grasspur – zum Hüenerrütiwald an.
Vorbei an den Höfen Chrisweg und Guggerberg führt der Weg meist am Waldrand zum Punkt Spränzel (1009 m), schöne Aussichten inklusive. Nun wandern wir auf einem naturbelassenen Fahrsträsschen vorwiegend im Wald und erreichen in rund 30 Minuten den Punkt Fischerhubel (1012 Meter). Unterwegs bietet sich uns ein toller Blick auf die sanfte Hügellandschaft des westlichen Emmentals.
Kurz hinter Fischerhubel treffen wir im Wald auf den Alpenpanorama-Weg (Route 3, Etappe 16), der uns zuverlässig ins Ziel nach Grosshöchstetten bringen wird. Die Blasenfluh, mit 1118 Metern der höchste Punkt der Tour und der Gemeinde Oberthal, ist nun zum Greifen nah. Der letzte Anstieg über einen steilen, steinigen Pfad hat es aber in sich. Oben angekommen, sind die kurzen Strapazen vergessen – das östliche Emmental liegt uns zu Füssen.
«Nach einem kurzen Aufstieg zur Blasenfluh ist die Fortsetzung des Weges fast nur noch ein gemütliches Abwärtsgehen», verspricht uns der Tourenbeschrieb auf SchweizMobil. Dem ist nichts beizufügen. Durch Wald und über Matten steigen wir zur Häusergruppe Blasen (974 Meter) hinab und verlieren rasch an Höhe. Der offizielle Wanderweg durchquert in der Folge den Chapfwald – ein unspektakulärer Abschnitt. Ungleich romantischer ist der beim Hof Obere Neuweid links abzweigende Pfad, der aussichtsreich dem Waldrand folgt und beim Hof Oberer Chrutberg (937 Meter) wieder auf die offizielle Route trifft.
Im sanften Auf und Ab gelangen wir zu den Häusern von Büel (956 Meter). Eine liebevoll gestaltete Gartenbahn zieht unsere Blicke auf sich. Dem Waldrand entlang, vorbei an einer bestens ausgestatteten Feuerstelle – eine von vielen auf dieser Wanderung! – wandern wir bergab zum schön gelegenen Weiler Möschberg (853 m) mit seinen beachtlichen Bauernhäusern und dem gleichnamigen (Seminar-)Hotel. Der Möschberg gilt als Wiege des biologischen Landbaus im deutschsprachigen Raum. 20 Wanderminuten später sind wir am Ziel: dem Bahnhof Grosshöchstetten (743 Meter).