In vielen Gemeinden wird die Organisation des Schulverkehrs immer komplexer und teurer: Längere Wege durch Standortzusammenlegungen, die kritischere Beurteilung der Zumutbarkeit von Schulwegen oder zusätzliche Transporte für fakultative Kurse treiben Aufwand und Kosten in die Höhe. Das Projekt «Schulverkehr Bern-Mittelland» der RKBM testet in drei Gemeinden praxisnahe Lösungen, um Abläufe zu optimieren und Gemeinden finanziell zu entlasten. Die Erkenntnisse fliessen in einen Werkzeugkasten für die ganze Region.
Schüler:innen sollen ihren Schulweg möglichst selbstständig zurücklegen – zu Fuss oder mit dem Velo. Der tägliche Weg zur Schule stärkt Orientierungssinn und Eigenverantwortung und bietet die Gelegenheit, soziale Kontakte zu knüpfen.
Für die Sicherstellung eines zumutbaren und sicheren Schulwegs sind die Gemeinden verantwortlich. Die Organisation und Planung des Schulverkehrs ist in den letzten Jahren komplexer geworden und stellt die Behörden vor grosse Herausforderungen.
Schulschliessungen oder -zusammenlegungen sowie die kritischere Beurteilung der Zumutbarkeit führen zu einem höheren Bedarf an Schultransporten. Zu den Wegen vor und nach dem Unterricht fallen Fahrten zu Sport-, Schwimm- oder Wahlkursen an. Dynamische Rahmenbedingungen erschweren die Organisation zusätzlich: Stundenpläne ändern sich halbjährlich, Familien ziehen zu oder weg.
Hinzu kommen steigende Kosten: Die Bestellung von Schulfahrten oder der Betrieb eigener Fahrzeuge stellen einen erheblichen finanziellen Aufwand für die Gemeinden dar – trotz kantonaler Beiträge.
Mit dem Projekt «Schulverkehr Bern-Mittelland» will die RKBM nachhaltige Lösungen entwickeln, um die Gemeinden bei Planung und Organisation zu unterstützen und finanziell zu entlasten. So wird sie in drei ausgewählten Gemeinden die Situation analysieren und Verbesserungen testen. Die Erkenntnisse aus den drei Fallbeispielen fliessen in einen praxisnahen Werkzeugkasten, den alle Regionsgemeinden nutzen können.
Ziel ist es, Schultransporte möglichst zu reduzieren: durch bessere Fuss- und Veloinfrastruktur, Nutzung des öffentlichen Verkehrs oder Begleitdienste wie Schullotsen. Unvermeidbare Fahrten sollen effizient, etwa durch Mehrfachnutzung von Fahrzeugen, organisiert werden.
Bild: Gemeinde Köniz