Stadtnah und doch sehr ländlich: Auf der nur zu Beginn kurz anstrengenden, knapp zweieinhalbstündigen Wanderung entdecken wir die idyllische Kultur- und Naturlandschaft des Dentenbergs. Unterwegs geniessen wir immer wieder schöne Ausblicke. Mit dem Zentrum Paul Klee im Osten der Stadt Bern erwartet uns zum Abschluss ein kulturelles Highlight. Knapp zweieinhalb Stunden dauert die Tour, grössere Strecken auf Hartbelag.
Viele (Wander-)Wege führen auf den Dentenberg: Wir wählen den Bahnhof Boll-Utzigen (562 Meter) als Startpunkt. Auf einem wenig befahrenen Strässchen wandern wir durch die Ebene des Worbletals (Wegweiser: Dentenberg). Der Reihe nach überqueren wir den Lindentalbach und die Worble, grüne Wiesen umgeben uns. Ab Wiler (556 Meter) beginnt der teils steile und schweisstreibende Aufstieg zum Dörfchen Dentenberg (675 Meter). Nach rund 25 Minuten haben wir die grösste Anstrengung dieser Tour und – zumindest temporär – die Agglomeration von Bern hinter uns. Prächtige Bauernhäuser, sorgfältig bestellte Äcker und saftige Weiden prägen die Szenerie.
Wir setzen unsere Tour in westlicher Richtung fort (Wegweiser: Bern/Bärenpark). In der Ferne grüsst der Fernsehturm des Bantigers. Gleich am Wegrand lockt wenig später das Restaurant Dentenberg (Spezialität: hausgemachte Bratwürste). Hier zweigt ein Graspfad ab (Wegweiser: Bern/Bärenpark), der uns vollends auf den breiten und sanften Rücken des Dentenbergs bringt. Zunächst auf einem Strässchen, später auf bequemem Feldweg passieren wir die ehemalige Käserei (720 Meter) und das Gehöft Amslenberg (723 Meter). Unterwegs bieten sich uns hübsche Ausblicke auf die Berner Alpen, die Kernagglomeration Bern und den Jura. Steil ist der folgende Abstieg durchs Stampfloch (Wegweiser: Bern/Bärenpark). Dennoch bereitet er viel Vergnügen: Immer wieder kreuzen wir das renaturierte Bächlein, das nun im munteren Zickzack den Hang hinunterfliesst.
Bald stehen wir vor dem Schützenhaus Muri-Gümligen (609 Meter). Wir wandern geradeaus weiter in den Wald hinein (Wegweiser: Bern/Bärenpark), vorbei am beschaulichen Gümligental, das den Dentenberg vom Ostermundigenberg trennt. Zumeist auf breiten Waldwegen gelangen wir in angenehmen 30 Wanderminuten zum Freibad Ostermundigen (567 Meter) und zum Mundiger Ortsteil Hubel (583 Meter) – und sind damit zurück im Häusermeer der Agglomeration. Auf einem Treppenweg (Wegweiser: Bern/Bärenpark) verlieren wir rasch an Höhe. Kurz darauf unterqueren wir die Eisenbahnlinie Bern–Thun und nehmen unmittelbar nach der Brücke die Treppe, die uns zum Schosshaldewald führt.
Das Strassenschild «Teppich der Erinnerung» verrät uns, dass es bis zu unserem Ziel, dem Zentrum Paul Klee (ZPK, 577 Meter, Endstation Bernmobil-Linie 12), nicht mehr weit ist. Insgesamt 18 Wege sind rund um das Museum nach Klees Meisterwerken benannt. Auf den letzten Metern zum ZPK streifen wir das Gelände des Schosshaldefriedhofs, der letzten Ruhestätte von Paul Klee (1879–1940).
Mit dem Zentrum Paul Klee erhielt die Stadt Bern 2005 ein neues Wahrzeichen. Die wellenartige Stahl- und Glas-Konstruktion des italienischen Stararchitekten Renzo Piano ist schon für sich einen Besuch wert. Das Museum beherbergt die weltweit grösste Sammlung des Malers. Der Museumsbestand reicht von Gemälden über Aquarelle bis zu Zeichnungen – und umfasst rund 4000 Werke, die in Ausstellungen mit wechselnden Schwerpunkten zu sehen sind.