An der Riviera von Bern

Ein vorzügliches Landschaftserlebnis, ein grandioser Panoramablick auf die Oberländer Bergriesen, zwei hübsche Ortsbilder (Gerzensee, Kirchdorf): Der angenehme, knapp zweistündige Spaziergang von Gerzensee über den südlichen Ausläufer des Belpbergs nach Mühlethurnen im Gürbetal geizt nicht mit Reizen. Schöne Aussichten – nicht nur für Landschafsromantiker/innen.

Wir starten unsere Wanderung im Dorfzentrum von Gerzensee (Haltestelle Gerzensee/Post, 646 Meter). Wir folgen der Dorfstrasse ostwärts (Wegweiser: Kirchdorf) und passieren das Neue Schloss Gerzensee, einen um 1700 im französischen Barockstil erbauten, repräsentativen Landsitz. Wegen ihres milden Klimas bevorzugte die Berner Aristokratie die «Riviera von Bern» lange Zeit als Aufenthaltsort für die Sommermonate. 1980 erwarb die Schweizerische Nationalbank das Schloss mit seiner grosszügigen Anlage (zu der auch der Gerzensee gehört), seit 1986 dienen die Räumlichkeiten als Studienzentrum. Prächtig ist auch die Pappelreihe, der wir nun entlanggehen. Unsere Route zweigt rechts ab. Bis zur Seeschür auf einem Teersträsschen, dann auf bequemem Feldweg wandern wir mit bester Alpensicht südwärts.

Der Gerzensee ist nun ganz nah. Lieblich eingebettet in der sanften Moränenlandschaft gibt er eine reizvolle Kulisse ab. Über Feld und Wiesen – und immer parallel zum See – kommen wir Kirchdorf (615 Meter) Schritt für Schritt näher. Der spitze Kirchturm ist uns sichere Orientierungshilfe. Beim Aussichtspunkt «Lindli» – der Name täuscht, die Linde ist von stattlicher Grösse – legen wir einen kurzen Halt ein. In Kirchdorf führt uns der Wanderweg (Wegweiser: Thurnen) kreuz und quer durch den hübschen Ortskern. Kirchdorf ist – wie übrigens auch Gerzensee – im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) verzeichnet.