ADT: Ein Erschliessungskonzept für den Standort Stossesboden

In der Region Bern-Mittelland besteht ein Engpass bei der Bereitstellung von Deponieflächen. Standorte, die im Regionalen Richtplan Abbau, Deponie, Transporte (ADT) verzeichnet sind, können zum Teil nicht umgesetzt werden. Ohne eine Realisierung des Standorts Stossesboden im Forst auf dem Gemeindegebiet von Neuenegg lässt sich die Situation nicht entschärfen. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM engagiert sich daher als Prozesskoordinatorin bei der Suche nach der besten Erschliessungsvariante für diesen Standort.

Abbau- und Deponiestandorte und deren Erschliessung sind mit Lasten für die lokale Bevölkerung verbunden. Das macht sie unbeliebt und hemmt ihre Umsetzung. Dennoch werden Standorte wie der Stossesboden gebraucht, damit für die Bauwirtschaft genügend Rohstoffe oder Deponievolumen vorhanden sind. Den Gemeinden im Raum Forst war es ein Anliegen, dass die RKBM als neutrale Instanz die Erarbeitung einer raum- und verkehrsplanerisch abgestimmten Lösung für die Standorterschliessung aufgleist und koordiniert.

Weitreichende Partizipation

Die Gemeinden sprachen sich im Vorfeld für eine breite politische und fachliche Partizipation aus. Der Fachbereich Raumplanung der RKBM bezog deshalb bereits bei der Projektentwicklung und der Vorbereitung der Ausschreibung die direkt betroffenen Akteur/innen ein: In der Begleitgruppe sind die Gemeinden aus dem Perimeter, die Burgergemeinde als Waldbesitzerin sowie auch die Deponieunternehmerin vertreten.

Mit der gewählten Prozessarchitektur setzt sich der partizipative Ansatz fort, indem die Begleitgruppe als entscheidendes Gremium eines Workshopverfahrens fungiert. Im Rahmen von drei Workshops eruieren die Auftragnehmerin, die Begleitgruppe und die RKBM die zu untersuchenden Varianten und legen die Methodik und die fachlichen Bewertungskriterien fest. Zum Abschluss trifft die Begleitgruppe einen Variantenentscheid. Ziel ist die Herausfilterung der Erschliessungsvariante mit den wenigsten Nachteilen und den meisten Vorteilen. Der erste Workshop widmete sich Ende August 2023 den Themen Variantenspektrum und Bewertungsmethodik.

Zeitplan

Zur Sicherung der Behördenverbindlichkeit wird das Erschliessungskonzept Forst als teilregionaler Richtplan erarbeitet. Daher wird die RKBM im Anschluss an den Workshopprozess ein Vorprüfungs- und ein Genehmigungsdossier erstellen. Der teilregionale Richtplan wird nach der Verabschiedung durch die Regionalversammlung dem kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) zur Genehmigung vorgelegt. Diese ist im Herbst 2025 zu erwarten.

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