Im Auf und Ab zum Wohlensee

Ein Geheimtipp am Stadtrand: Auf wenig begangenen Wegen erkunden wir in rund eineinhalb Wanderstunden eine markante Hochhaussiedlung, einen Hubel mit Fernsicht, ein Wasservogelparadies und eine fein herausgeputzte Pfarrkirche. Die Tour im Westen Berns ist höchst abwechslungsreich und kinderfreundlich. Wenig Hartbelag.

Bern Gäbelbach – Riederehubel – Wohlei – Wohlen b. Bern

Startpunkt der Wanderung ist die Haltestelle Gäbelbach (540 Meter) der Bernmobil-Linie 8. Auf leicht verschlungenem Weg (Wegweiser: Gäbelbachbrücke) – mit modernem Säulengang, Unterführung und Treppe – wandern wir zwischen eindrücklichen Hochhäusern hinab zum Gäbelbach (509 Meter). Die Genossenschaftssiedlung Gäbelbach mit ihren grossen Grünflächen ist eine typische Überbauung der 1960er-Jahre. Realisiert wurde sie von den bekannten Architektinnen und Architekten Hans und Gret Reinhard und Eduard Helfer.

Über die Napoleonsbrücke

Auf der Napoleonsbrücke überqueren wir den Gäbelbach (Wegweiser: Riedern). Gemäss Überlieferung transportierten hier die französischen Truppen 1798 den Berner Staatsschatz ab. Die alte Steinbogenbrücke wurde 1961 abgebrochen, wir nehmen daher mit ihrem funktionalen Nachfolgebau vorlieb. Über Wiesen steigen wir zu den prächtigen Höfen von Riedern (568 Meter) hinauf, vorbei an weidenden Pferden und Schafen. Auf einem Graspfad (Richtung: Riederehubel) erreichen wir eine gut postierte Sitzbank und den höchsten Punkt der Tour, den Riederehubel (620 Meter) mit seiner weitherum sichtbaren Antennenanlage.

Toll ist die Fortsetzung der Tour (Wegweiser: Wohlei). Zunächst auf aufsichtsreichem Feldweg, dann in lieblichem Wald wandern wir zum einsamen, in einer Lichtung gelegenen Hof Stürleren (584 Meter). Ein steiler Abstieg – teils über Treppen – trennt uns noch vom Wohlensee, dessen Grünton bereits zwischen den Bäumen schimmert. Wild, abschüssig und unzugänglich präsentiert sich hier das Südufer des Sees. Wenige Wanderminuten später ändert sich die Szenerie frappant. Übers weite Aufeld schlendern wir bequem zum idyllischen Weiler Wohlei (485 Meter) und zur Wohleibrügg. Die 1920 erbaute Brücke bringt uns sicher ans Nordufer und ist ein trefflicher Spot für die Vogelbeobachtung.

Eine kurze Rast am lauschigen See, ein letzter Aufstieg noch – und wir sind am Ziel (Postauto-Haltestelle Wohlen, Gemeindehaus, 546 Meter). Es lohnt sich ein Blick in die prominent platzierte Kirche von Wohlen. Der ursprünglich romanische Bau wurde im Jahr 1678 als Predigtsaal mit grosszügigen Rundbogenfenstern, neuem Rechteckchor und Triumphbogen umgestaltet.

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