Dr Aare naa

Im 19. Jahrhundert in ein enges Korsett gezwängt, kann sich die Aare nach umfangreichen Renaturierungsmassnahmen heute wieder da und dort ausbreiten. Entstanden sind malerische Auenlandschaften, die wir auf unserer gut dreistündigen, nie anstrengenden Tour zwischen Münsingen und Bern entdecken. Für Familien bestens geeignet, wenig Hartbelag.

Münsingen – Schützenfahrbrügg – Hunzigenbrügg – Muribad – Elfenau – Tierpark Dählhölzli (Bern)

«Gang doch e chli dr Aare naa, dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa», singt Stiller Has in seinem 1995 veröffentlichten Lied «Aare». Genau das tun wir. Wir folgen der Lebensader der Region Bern-Mittelland auf einem ihrer schönsten Abschnitte. Startpunkt der Tour ist der Bahnhof Münsingen (531 Meter). Durch ausgedehnte Wohnquartiere wandern wir in knapp 30 Minuten zum Parkbad Münsingen (Schützenfahrbrügg, 525 Meter). Ein kurzer Bogen ums Bad herum, schon sind wir auf dem rechten Aare-Uferweg (Wegweiser: Hunzigenbrügg). Der Lärm der nahen Autobahn trübt vorerst die Wanderfreude.

Der schnurgerade Weg führt uns zu einem ersten landschaftlichen Höhepunkt der Tour: die 2006 renaturierte Hunzigenau, wo sich die Aare, aus ihrem Korsett befreit, auch in zwei Nebenarmen ausbreiten kann. Die neu gestaltete, prächtige Auenlandschaft dient vorab dem Hochwasserschutz. Sie bietet aber auch wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und ist – besonders an Wochenenden – ein Hotspot der Naherholung. Über einen Steg und auf nun schmälerem Pfad erreichen wir die Hunzigenbrügg (518 Meter).

Von Au zu Au und Brügg zu Brügg

Kurzweilig ist die Fortsetzung durch die Wälder der Chlihöchstetten-Au und Märchligenau, wo die Aare ebenfalls mehr Raum erhalten hat. Wir gehen auf wurzelbestücktem Weg mal nah, mal weiter weg vom Wasser. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die Flusslandschaft. Sonnige Plätze am Aareufer laden zur Rast. Auch der Biber fühlt sich hier (wieder) wohl. Davon zeugen angeknabberte oder gefällte Bäume sowie stattliche Holzhaufen im Wasser. Schliesslich passieren wir einen kleinen Wasserfall und gelangen zur Auguetbrücke (511 Meter). Der historische Holzbau wurde 1836 bei Hunziken errichtet und 1974 hierhin versetzt.

Muribad – Elfenau – Tierpark Dählhölzli: Der letzte, stadtnahe Abschnitt des Uferwegs mit seinen bekannten Ausflugszielen ist äusserst populär und entsprechend stark begangen. Zu Recht: In der Elfenau (506 Meter) stossen wir auf eine beschauliche Teich-, Ried- und Auenlandschaft – Heimat für viele Wasservögel. Seit 1936 ist das Gebiet unter Naturschutz gestellt. Im Tierpark Dählhölzli (505 Meter) erwartet uns eine neue Attraktion: die 2020 eröffnete Steinwildanlage mit ihrer imposanten, künstlichen Gebirgsszenerie. Vom Tierpark verkehren Busse der Bernmobil-Linie 19 zum Bahnhof Bern.

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