Das Gurnigelbad war um 1900 eines der grössten Grandhotels und Heilbäder in der Schweiz. Eine szenische Führung – in Form eines Stationen-Theaters – will seine bewegte Geschichte einem breiten Publikum zugänglich machen. Inhaltlich basiert die Führung auf dem Buch «Gurnigelbad – die Stadt im Walde» von Christian Raaflaub. Für die Realisierung dieses Rundgangs erhält die Projektträgerschaft Unterstützung durch das Förderinstrument der Regionalpolitik.
Die szenische Führung im Gurnigelbad adaptiert das erfolgreiche Konzept der StattLand-Rundgänge in der Stadt Bern für einen speziellen Ort im ländlichen Raum: das Gurnigelbad. Unter der Regie von Davina Siegenthaler Hugi werden jeweils drei Schauspielerinnen und Schauspieler die Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise mitnehmen.
Das ist eine besondere Herausforderung, da ein Grossteil des mächtigen Kurhotels Mitte des 20. Jahrhunderts dem Erdboden gleichgemacht wurde. Das heutige Restaurant Gurnigelbad ist eines von zwei Gebäuden, die erhalten geblieben sind. Der einstündige Theaterrundgang soll mit anderen Angeboten – Anreise, Apéro, Essen, Übernachtung – kombinierbar sein und zu buchbaren Angebotspaketen geschnürt werden. Dadurch erhalten auch die vor- und nachgelagerten Anbieterinnen und Anbieter einen Mehrwert.
Angesprochen werden einerseits Gruppen, die diesen Rundgang für einen individuellen Anlass buchen und beispielsweise mit einer Anreise im Oldtimer-Postauto, einem Essen, einer geführten Wanderung oder einer Trottinett-Tour kombinieren können. Andererseits werden an den Wochenenden im Sommer und Herbst öffentliche Führungen angeboten. Diese stehen allen interessierten Gästen auf Anmeldung offen. Die Premiere muss aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben werden und findet voraussichtlich Anfang Juli statt.
Die Projektträgerschaft liegt bei der GantrischPlus AG, die auch die Vermarktung und die Betreuung der Buchungsplattform übernimmt. Initiantin und Projektleiterin ist Christine Böhlen aus der Gemeinde Riggisberg.
Wie das Projekt «Szenische Führung Gurnigelbad» zeigt, bergen innovative Projekte das Potenzial, die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu steigern. Um eine Idee zu realisieren, sind jedoch neben einem grossen persönlichen Engagement oft auch finanzielle Mittel notwendig.
Das Förderinstrument der Regionalpolitik kann innovative Projekte im ländlichen Raum unterstützen. Grundlage für die Projektförderung der Regionalpolitik Bern-Mittelland ist das Regionale Förderprogramm 2020–2023. Dieses beinhaltet 21 Projekte, die vertieft geprüft werden. Es können jedoch auch weitere Ideen eingebracht werden: Der Fachbereich Regionalpolitik steht Gemeinden, Vereinen, Genossenschaften, Stiftungen und Interessengemeinschaften gerne bei der Konkretisierung ihrer Projekte zur Seite und berät umfassend über die Förderwürdigkeit und -möglichkeiten. Weitere Informationen finden Sie hier.