«Neueneggerwege»: Geschichte auf Schritt und Tritt

Seit 2015 führen die drei «Neueneggerwege» zu den historischen, kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten der Gemeinde. Wir haben die Route «Grün» gewählt, die einen in kurzweiligem Zick-Zack-Kurs von Neuenegg nach Laupen bringt. Die Höhepunkte unterwegs: ein alter Hohlweg, hübsche Weiler, der Aussichtspunkt «Chutze» und – zum Schluss – der Blick auf Schloss und Städtchen Laupen. Längere Abschnitte auf Hartbelag.

Neuenegg – Brüggelbach – Nesslere – Freiburghaus – Chutzen – Wyden – Laupen

Die gut zweistündige Tour beginnt am Bahnhof Neuenegg (523 Meter). Rund fünf Minuten später gelangen wir zur Kirche (Wegweiser: Laupen), die über dem Dorfkern thront und von einem ummauerten Kirchhof umgeben ist. Bereits um 1100 stand ein erster Kirchenbau an dieser Stelle. Hübsch ist die Fortsetzung: die «Hole», ein historischer Hohlweg mit teils noch erhaltener Pflästerung. Auf schnurgeradem Feldweg erreichen wir den Weiler Brüggelbach (582 Meter), der sich auf einer Geländeterrasse ausbreitet. Wir bleiben auf dem Wanderweg (Wegweiser: Laupen) und machen einen kurzen Abstecher zur Häusergruppe Nesslere, um eine jahrhundertealte Eiche zu bestaunen. Der mächtige Baum fand Aufnahme im Inventar der geschützten Naturdenkmäler.

Bauernrebell und Tanksperre

Wir kehren zurück nach Brüggelbach, folgen dem rechts abzweigenden Strässchen zum Weiler Freiburghaus (571 Meter) – und verlassen damit den Wanderweg. Der ursprüngliche Hof «Fryburg Hus» gehörte bis 1310 dem Johanniter-Orden in Freiburg. Im Weiler lebte der Bauernführer Peter Fryburghus, der im Volksaufstand von 1653 die Sperrung der Gümmenenbrücke befehligte und seinen Einsatz für die unterdrückten Bauern mit dem Leben bezahlen musste. Hinter Freiburghaus beschreibt das Strässchen eine Rechtskurve und senkt sich bis zur Tanksperre Freiburghaus, einem Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Relativ steil geht’s über den Hof Riedli zurück aufs Plateau oberhalb des Sensetals. Wir erreichen den Weiler Sandgruebe (592 Meter) und wenig später den Aussichtspunkt Chutzen (611 Meter, Wegweiser: Laupen). Panoramasicht und Sitzbank laden zur Rast ein.

Der offizielle Wanderweg führt direkt zum Zielort Laupen (490 Meter). Wir unternehmen aber einen weiteren Schlenker zum alten Bauerndörfchen Wyden (590 Meter). Auch hier gibt es eine majestätische Eiche zu bewundern – und das unter Denkmalschutz stehende Jaggishaus. Hinter Wyden tauchen wir ins Laupeholz ein. Gut 20 Minuten führt der Weg nun durch den Wald, bis er sich lichtet und den Blick frei gibt auf Schloss und Städtchen Laupen. Die prachtvolle, mittelalterliche Burganlage gilt als Wahrzeichen der Region und ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Ein Bijou ist auch das Städtchen selbst mit seinen hübschen Fachwerkhäusern und Plätzen.

Verein «Pro Neuenegg»

Seit 1981 setzt sich der Verein «Pro Neuenegg» für den Erhalt von schützenswerten Kulturgütern und Naturlandschaften in der Gemeinde ein. Der Verein gibt unter anderem auch eine Broschüre «Neueneggerwege» mit den drei Wandervorschlägen heraus. Entlang der Wege stehen Tafeln mit QR-Codes, über die sich Wissenswertes zu den Standorten abrufen lässt. Weiterführende Informationen, inkl. Wanderkarte: www.neueneggerwege.ch

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen