Die Regionalversammlung verabschiedete heute Donnerstag in Köniz das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) 2025. Der Entscheid fiel einstimmig. Primäres Ziel des RGSK ist es, die Siedlungs-, Landschafts- und Verkehrsplanung sorgfältig aufeinander abzustimmen und so die Region als lebenswerten Raum und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu stärken.
Das RGSK, das im Vier-Jahres-Rhythmus aktualisiert wird, ermöglicht einen gesamtheitlichen Blick auf die Region: Mit dem strategischen Planungsinstrument bringt die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM eine haushälterische Bodennutzung und den Erhalt wertvoller Kultur- und Naturlandschaften mit dem erwarteten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum in Einklang. Es zeigt Lösungen für ein leistungsfähiges und sicheres Verkehrsnetz auf. Als regionaler Richtplan schafft das RGSK einen verbindlichen Rahmen für die Ortsplanungen der 74 Mitgliedsgemeinden.
Eine zentrale Neuerung des RGSK 2025 ist die Vertiefung des im RGSK 2021 entworfenen Konzepts der Fokusräume mit hoher Entwicklungsdynamik: In diesen Gebieten rechnet die RKBM mit einem besonders starken Wachstum von Bevölkerung und Arbeitsplätzen. Viel Aufwand steckte die Regionalkonferenz zudem in die Weiterentwicklung der Landschaftsmassnahmen. So schuf sie zusätzliche Landschaftsschongebiete und überführte sieben bisherige teilregionale Landschaftsrichtpläne ins RGSK.
Beim Abbau- und Auffüllstandort Schwefelberg-Pochten in der Gemeinde Rüschegg laufen derzeit Sanierungsarbeiten. Grund sind militärische Altlasten; das Gebiet ist ein ehemaliger Zielhang der Schweizer Armee. Die Sanierung erfordert unter anderem eine Perimetererweiterung – und damit eine Anpassung des Regionalen Richtplans Abbau, Deponie, Transporte (ADT). Die Regionalversammlung beschloss die Anpassung einstimmig.
Einstimmig hiessen die 47 anwesenden Gemeindevertreter:innen einen Verpflichtungskredit von 130’000 Franken (2025–2027) für die Regionale Velonetzplanung 2026 gut. Die Aktualisierung verfolgt zwei Hauptziele: Die RKBM will erstens die Gemeinden bei der Planung der kommunalen Velowege unterstützen. Zweitens wird das Freizeitnetz durch Mountainbike-Routen erweitert – ein Auftrag aus dem revidierten kantonalen Strassengesetz.
Die Planung und Sicherstellung von zumutbaren Schulwegen ist in den letzten Jahren – u. a. wegen der Schliessung von Schulstandorten – komplexer geworden. Mit einem praxisnahen Werkzeugkasten, der auf den Erkenntnissen von drei Fallstudien beruhen wird, will die RKBM den Gemeinden unter die Arme greifen. Für das Projekt «Schulverkehr Bern-Mittelland» sprach die Regionalversammlung mit klarem Mehr einen Verpflichtungskredit von 115’000 Franken (2025–2028).
Die Erreichbarkeit und Attraktivität von Parkplätzen beeinflusst das Mobilitätsverhalten massgeblich – und kann bei Fehlanreizen den Zielen einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung zuwiderlaufen. Die RKBM startet deshalb das Projekt «regional koordiniertes Parkraummanagement». In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden wird sie ein Leitbild sowie einen Werkzeugkoffer entwickeln, der auf den jeweiligen Gemeindetypus abgestimmte Instrumente bereithält. Die Regionalversammlung genehmigte einen entsprechenden Verpflichtungskredit von 150’000 Franken (2025–2028) einstimmig.
Die RKBM will Projekte im Förderakzent Kreislaufwirtschaft anstossen. Dazu gibt sie in einem ersten Schritt eine Potenzialanalyse in Auftrag, deren Ergebnisse in vier Workshops mit den Gemeinden, der regionalen Wirtschaft sowie weiteren regionalen Akteur:innen vertieft werden sollen. In einem zweiten Schritt wird sie die Konkretisierung von fünf bis acht Projektideen finanziell unterstützen. Die Regionalversammlung stimmte dem Verpflichtungskredit von 85’000 Franken (2025–2026) für die Potenzialstudie sowie der Freigabe von 160’000 Franken Reserven zur Weiterentwicklung der Projektideen einstimmig.
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