Die Regionalversammlung beschloss heute Donnerstag in Köniz das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) 2021. Der Entscheid fiel einstimmig. Zweck des RGSK ist es, die Siedlungs-, Landschafts- und Verkehrsplanung aufeinander abzustimmen – und so die Region als attraktiven Lebensraum und Wirtschaftsstandort zu stärken.
Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM hat das RGSK 2021 in einem aufwendigen Prozess gemeinsam mit ihren 76 Mitgliedsgemeinden konzipiert. Eine zentrale Neuerung des Instruments stellt das regionale Zukunftsbild dar, das die Entwicklungsvorstellungen der Region bis ins Jahr 2040 aufzeigt. Ein weiterer Fokus lag auf der Bereinigung der umfangreichen Massnahmenpakete aus den Vorgängerkonzepten.
Die RKBM setzt im RGSK 2021 auf eine konsequente Siedlungsentwicklung nach innen. Auch will sie die hohen landschaftlichen Qualitäten der Region sichern. Die 2019 beschlossene Mobilitätsstrategie 2040 der Region floss ins aktuelle RGSK ein – und damit auch der neue strategische Schwerpunkt «Vernetzen»: So plant die RKBM etwa ein Netz von Velohauptrouten. Um die multimodale Mobilität – die Kombination verschiedener Verkehrsmittel – zu fördern, will sie mögliche Standorte für Mobilitäts-Hubs ermitteln.
Inhaltlicher Bestandteil des RGSK 2021 ist das Agglomerationsprogramm der vierten Generation (AP 4). Dieses ist für die Region von hohem Interesse: Mit den Agglomerationsprogrammen fördert der Bund Verkehrsvorhaben von Städten und ihren Agglomerationen finanziell – und zwar umso mehr, je wirkungsvoller sie sind. Im AP 4 beantragt die RKBM für die Jahre 2024–2027 Massnahmen im Kostenbereich von rund 413 Millionen Franken.
Einstimmig genehmigte die Versammlung eine ganze Reihe von Verpflichtungskrediten für Verkehrsprojekte: Bereits jetzt starten die Vorarbeiten für das Regionale Angebotskonzept ÖV 2027–2030; die RKBM wird 2021/2022 diverse Angebote von Buslinien überprüfen. Zusammen mit dem Entwicklungsraum Thun (ERT) wird die Regionalkonferenz zudem eine Studie für die Schaffung einer Velohauptroute zwischen Thun und Münsingen durchführen. In einer weiteren überregionalen Studie will die RKBM klären, wie sich das ÖV-Angebot im ländlichen Raum verbessern lässt.
Die anwesenden 55 Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten hiessen zudem einstimmig die Jahresrechnung 2020 gut. Die Rechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von knapp 151’000 Franken.
Die Teilkonferenz Wirtschaft verabschiedete mit deutlichem Mehr die Strategie 2030 des Wirtschaftsraums Bern (WRB). Diese löst die Strategie 2020 ab und bringt eine Neuausrichtung: Der WRB will sich noch stärker als Dienstleister für seine derzeit 30 Mitgliedsgemeinden positionieren.
Die Teilkonferenz Regionalpolitik bewilligte einstimmig einen Verpflichtungskredit 2021–2023 für das Projekt «Bedürfnis- und Potenzialanalyse mit Strategieprozess». Der Bereich Regionalpolitik der RKBM sieht vor, zentrale strategische Grundlagen für die regionale Projektentwicklung und -förderung zu erarbeiten. Die Analyse und der Strategieprozess sollen auch konkrete Projektideen für das regionale Förderprogramm 24+ liefern.
Alle Unterlagen zur Regionalversammlung finden Sie hier.