Die SRG zieht in Erwägung, das Radiostudio an der Schwarztorstrasse in Bern zu schliessen und nach Zürich zu verlegen. Die Geschäftsleitung der Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM setzt sich für einen Verbleib des Studios in der Bundesstadt ein. Sie erachtet eine starke Präsenz der SRG im Politzentrum der Schweiz als wichtig. Auch hätte ein Umzug volkswirtschaftliche Folgen: Über 100 Arbeitsplätze gingen am Medienplatz Bern verloren.
Anfang April hat die SRG eine Überprüfung ihrer Standorte angekündigt. Unter anderem erwägt sie, das Radiostudio Bern – und damit einen wesentlichen Teil der politischen Inlandberichterstattung – nach Zürich zu verschieben. Die Geschäftsleitung der RKBM nimmt diese Pläne mit grosser Besorgnis zur Kenntnis. Für sie ist eine starke Verankerung der SRG im Politzentrum der Schweiz von hoher Bedeutung. Der Abzug des Radiostudios würde die Position der Bundesstadt als wichtigsten Standort der nationalen Politdebatte klar schwächen.
Die Präsenz der SRG in den Regionen ist Teil ihrer Identität und eine ihrer Stärken. Sie ist mit ihren Redaktionen nahe am politischen Geschehen – zum Beispiel in Bern, wo die meisten Akteurinnen und Akteure der Bundespolitik angesiedelt sind: Departemente des Bundes und ihre Behörden, Verbände, staatsnahe Betriebe etc. Gerade wegen ihrer regionalen Struktur und Verankerung erfährt die SRG viel Wertschätzung in der Bevölkerung. Aber auch bei den RKBM-Gemeinden: Gefässe wie das «Regionaljournal» sind wichtig für deren Öffentlichkeitsarbeit. Eine Konzentration am Standort Zürich hingegen wäre der Qualität der Berichterstattung kaum dienlich und widerspräche auch dem Service-public-Gedanken.
Die SRG ist eine bedeutende Arbeitgeberin in der Region Bern. Der Umzug des Radiostudios nach Zürich wäre ein bedauerlicher Einschnitt und hätte volkswirtschaftliche Folgen: Ein Abbau von über 100 Stellen würde den Medienplatz Bern empfindlich treffen.