Grosser Rat: Angebotsausbau auf der Linie 340

Der Grosse Rat hat in der Frühlingssession das Angebot des öffentlichen Verkehrs für die Jahre 2022–2025 beschlossen. Gemeinsam mit zwei anderen Regionen setzte sich die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM im Vorfeld für einen Angebotsausbau auf der Bahnlinie 340 zwischen Burgdorf, Konolfingen und Thun ein. Mit Erfolg: Das Kantonsparlament nahm den Antrag mit 87 zu 65 Stimmen bei 2 Enthaltungen an.

Der kantonale Angebotsbeschluss ÖV 2022–2025 ist unter Dach und Fach. Für die Region Bern-Mittelland enthält er gezielte Verbesserungen auf zahlreichen Bahn-, Postauto- und Buslinien – zum Beispiel Taktverdichtungen oder Ausbauten beim Abend- und Wochenangebot. Der neu konzipierte Nachtbus «Moonliner» wird ab 2022 ins kantonale Grundangebot aufgenommen. Damit entfällt der bisherige Nachtzuschlag.

Ausbau mit Potenzial

Der Beschluss bringt ferner eine Aufwertung der überregional wichtigen Bahnlinie 340 – ein gemeinsames Anliegen der Regionalkonferenzen Bern-Mittelland und Emmental sowie der Regionalen Verkehrskonferenz Oberland-West (RVK 5). Das kantonale Amt für Verkehr und Verkehrskoordination (AÖV) und die Mehrheit der vorberatenden Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission (BaK) hatten den Ausbau des Tages- und Abendangebots auf dieser Linie abgelehnt. Begründung: Die Angebotsdichte sei bereits heute ausserordentlich hoch, eine Aufstufung nicht gerechtfertigt. Das Ratsplenum teilte diese Einschätzung nicht. Es stimmte dem Antrag der BaK-Minderheit relativ deutlich zu.

Thomas Iten, Präsident der Kommission Verkehr der RKBM, freut sich über den Entscheid mit beachtlicher Wirkung: «Mit dem Angebotsausbau – und den dadurch auch deutlich kürzeren Umsteigezeiten in Konolfingen – rücken das Berner Oberland, die Agglomeration Thun, der Südosten der RKBM, das Emmental sowie das Entlebuch und der Raum Luzern näher zusammen. Die Stärkung dieser Tangentiallinie bringt zudem Entlastung für den Bahnhof Bern.» Der Ausbau ist mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten realisierbar. So lässt sich das bestehende Rollmaterial nutzen, Infrastrukturanpassungen sind nicht notwendig.

Ohnehin wird Zugfahren auf dieser Strecke attraktiver: Mehrere Bahnhöfe – etwa Konolfingen, Oberdiessbach und Brenzikofen – wurden oder werden umgebaut und behindertengerecht ausgestaltet.

280 Millionen Franken Abgeltungen pro Jahr

Mit dem kantonalen Angebotsbeschluss legt die Politik den Umfang der zu bestellenden Verkehrsleistungen im Orts- und Regionalverkehr fest. Die voraussichtlichen Abgeltungen an die Transportunternehmungen im Zeitraum 2022–2025 betragen im Durchschnitt rund 280 Millionen Franken pro Jahr.

Ja zum Investitionsrahmenkredit ÖV

Einstimmig genehmigte der Grosse Rat den Investitionsrahmenkredit ÖV für die Jahre 2022 bis 2025. Mit dem Geld finanziert der Kanton unter anderem zwei Grossprojekte in der Kernagglomeration Bern: die Erweiterung des Tramdepots Bolligenstrasse in Bern und den Gleisersatz an der Seftigenstrasse zwischen Bern und Wabern.

Der Investitionsrahmen für die Jahre 2022 bis 2025 umfasst insgesamt 181,5 Millionen Franken. Daran leisten die Gemeinden 60,5 Millionen Franken, auf den Kanton entfallen 121 Millionen Franken.

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