Die Kieswerk-Schwefelberg AG betreibt heute im Raum Schwefelberg-Pochten einen Abbau- und Auffüllstandort. Die aktuell gültige Bewilligung des Unternehmens stammt aus dem Jahr 1989. Da das Gebiet ein ehemaliger Zielhang der Schweizer Armee ist, besteht eine Gefährdung durch Blindgänger. Der Kiesabbau ist deshalb beeinträchtigt und eine Sanierung dringlich. Die Sanierung beinhaltet das Abtragen des mit Munitionsresten durchsetzten Gehängeschutts.
Für die Sanierung ist eine Erweiterung des Perimeters sowie eine Anpassung der Nutzungsplanung und Bewilligung erforderlich. Die Anpassung der Nutzungsplanung erfolgt in Form einer Überbauungsordnung (UeO) mit koordiniertem Baugesuch und Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Gemeindeversammlung von Rüschegg verabschiedete die Planung im November 2023 und reichte sie beim kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) zur Genehmigung ein. Das AGR prüft derzeit das Dossier.
Der bestehende Regionale Richtplan Abbau, Deponie, Transporte (ADT) der Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM weist für den Standort Schwefelberg-Pochten Abweichungen in Bezug auf Fläche und Mengenangaben auf. Deshalb ist als Bedingung für eine Genehmigung der Nutzungsplanung auch der Richtplan zu aktualisieren. Die RKBM führt dazu ein ordentliches Verfahren durch.
Die öffentliche Mitwirkung dauert vom 8. Januar bis zum 7. Februar 2025. Gemeinden, Verbände sowie die breitere Öffentlichkeit erhalten Gelegenheit, zur geplanten Anpassung Stellung zu nehmen.