Das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) 2025 ist die Entwicklungsstrategie der Region Bern-Mittelland und schafft als Richtplan behördenverbindliche Grundlagen für die Ortsplanungen der 74 RKBM-Gemeinden. Es ist gleichzeitig das Agglomerationsprogramm (AP) der 5. Generation, umfasst Massnahmen für ein gut funktionierendes Verkehrsnetz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung von grösseren Verkehrsprojekten in der Region. Die drei AP von 2012, 2016 und 2021 lösten insgesamt rund 500 Millionen Franken an Bundesbeiträgen aus.
Im Interesse einer stärker funktionsräumlich orientierten Planung bezieht das AP5 erstmalig auch die Freiburger Gemeinden Wünnewil-Flamatt, Ueberstorf, Bösingen und Schmitten in die Betrachtung mit ein. Sie gehören zum beitragsberechtigten Perimeter der Städte und Agglomerationen (BeSA-Perimeter) der Agglomeration Bern.
Eine zentrale Neuerung im RGSK 2025 ist die Vertiefung des im RGSK 2021 und AP4 entwickelten Konzepts der Fokusräume: Fokusräume sind Räume mit hoher Entwicklungsdynamik in der Region; hier rechnet man kurz-, mittel- bis langfristig mit einem verstärkten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum. Um dieses bewältigen zu können, müssen die erforderlichen verkehrlichen Anbindungen und Kapazitäten gewährleistet sein. Gleichzeitig gilt es in den Fokusräumen, der Naherholung und dem Klima Rechnung zu tragen.
Neu führt die RKBM acht Teilräume ein, welche den Landschafts- und Verkehrskorridoren in der Region Bern-Mittelland entsprechen. Dieses Vorgehen erlaubt eine integrierte räumliche Betrachtung, die einen deutlichen Mehrwert zur reinen Abhandlung der Themen Siedlung, Landschaft und Verkehr bietet: Die Situations- und Trendanalyse wird konkreter im Raum lesbar. Der daraus abgeleitete räumliche Handlungsbedarf ermöglicht Querbezüge zwischen den Themen Siedlung, Landschaft und Verkehr.
Im Bereich Siedlung sieht das RGSK 2025 die Streichung nicht mehr benötigter Einzonungen vor und nimmt die Fokusräume in die Strategie Siedlung auf. Im Bereich Verkehr liegt der Hauptakzent auf der Einarbeitung des Schwerpunktthemas Verkehrsdrehscheiben ins Konzept. Die Strategien aus dem RGSK 2021 haben nach wie vor Gültigkeit.
Im Bereich Landschaft gibt es verschiedene Neuerungen: So wurde das von den Kerngemeinden initiierte und vom Bund als Modellvorhaben unterstützte «Grüne Band» weiterentwickelt. Zudem konkretisiert die Massnahme Landschaftsschongebiete die Vorranggebiete Kulturlandschaften und die Siedlungstrenngürtel und löst diese ab. Neu verankert das RGSK 2025 das Thema Klima als Querschnittstrategie in allen Themenbereichen.
Die öffentliche Mitwirkung dauerte bis zum 14. März 2024. Am 12. Juli 2024 hat die RKBM das bereinigte Dossier beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Der Beschluss des RGSK/AP durch die Regionalversammlung ist Ende April 2025 geplant.