An den Ufern von Sense und Saane: Auf der angenehmen, wenig anstrengenden Flusswanderung im äussersten Westen der Region Bern-Mittelland begegnen wir verborgenen Spuren der Römer, eindrücklichen Felsformationen sowie einem grossflächigen Naturschutzgebiet. Zum Abschluss der Tour lockt das historische Städtchen Laupen mit seinem mächtigen Schloss. Wenig Hartbelagstrecken.
Ausgangs- und Zielpunkt der Wanderung ist der Bahnhof Laupen (491 Meter). Wir folgen dem Lauf der Sense (Wegweiser: Gümmenen/Mühleberg). Der Uferweg führt uns zunächst zum Zusammenfluss von Sense und Saane, später, durch ein Industriegebiet, zur Brücke bei der Alten Amtsschreiberei (488 Meter). Hier ist kurz Vorsicht angezeigt: Der Pfad entlang der Kantonsstrasse ist schmal, der Verkehr beträchtlich. Wir überqueren die Saane und biegen unmittelbar nach der Brücke rechts ab. Nun stehen wir am Ufer der Saane (Wegweiser: Auriedsteg/Laupen).
Wir wandern flussaufwärts durch lichten Wald und über Wiesen. Drei Hinweistafeln klären uns über einstige Flussübergänge auf. Kurz darauf folgt der einzig nennenswerte Aufstieg der Tour: Auf einem Pfad im Eiholz umgehen wir die schroffen Sandsteinflühe, die direkt ans Ufer der Saane reichen. Hier gelangen wir zu einem rund 330 Meter langen Teilstück einer ehemaligen Römerstrasse, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen: Die rund drei Meter breite Strasse liegt gut konserviert unter dem Waldboden. Laupen war eine nicht unwichtige Station der Römer an der Ost-West-Achse zwischen der Engehalbinsel bei Bern und Aventicum (Avenches).
Immer oberhalb der Flühe – mit guten Aussichten auf diverse Felsformationen – kommen wir zu den Überresten eines ehemaligen Galgens (Informationstafel), wo uns eine steile, gut gesicherte Treppe wieder hinunter ans Saaneufer bringt. Auf bequemem Weg erreichen wir in gut 20 Wanderminuten das Naturschutzgebiet «Auried», eine ehemalige Kiesgrube. Die vielen Tümpel, Wiesen und Hecken bieten Lebensraum für zahlreiche Wasservögel, Amphibien – und eine der grössten Schweizer Populationen der seltenen Laubfrösche. Wer das recht weitläufige Gelände überblicken will: Der kurze Abstecher vom Auriedsteg (492 Meter) zum Aussichtspunkt ist sehr zu empfehlen.
Rund 30 Minuten sind es nun noch. Wir überqueren die Saane und kehren auf der rechten Flussseite zurück nach Laupen. Der Weg verläuft meist im Wald. Unterwegs passieren wir das Freibad. Aufgrund von Bauarbeiten ist der eigentliche Wanderweg über den Sense-Saane-Spitz bis Ende 2026 gesperrt. Eine Umleitung ist signalisiert. In Laupen sollte man sich von der momentanen Grossbaustelle nicht abschrecken lassen: Das Städtchen mit seinen hübschen Fachwerkhäusern und Plätzen sowie das prachtvolle mittelalterliche Schloss aus dem 12. Jahrhundert – ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung – lohnen den Besuch.