Wie fördern die Regionsgemeinden Kultur?

Die tripartiten Leistungsverträge 2024–2027 mit den 16 regional bedeutenden Kulturinstitutionen sind in trockenen Tüchern: Standortgemeinden, Kanton und RKBM – und im Falle des Bernischen Historischen Museums auch die Burgergemeinde Bern – haben den neuen Kulturverträgen zugestimmt. Im Rahmen des ersten Regionalen Kulturverantwortlichen-Treffens kamen Mitte August Kulturverantwortliche aus der ganzen Region zusammen, um mehr über die Möglichkeiten der regionalen und kommunalen Kulturförderung zu erfahren.

Die Regionalversammlung stimmte den Kulturverträgen 2024–2027 schon im März dieses Jahres einstimmig zu. Nun genehmigte der Regierungsrat des Kantons Bern am 28. Juni 2023 als letzter Beitragsgeber die tripartiten Leistungsverträge.

Neu erhalten der Bären Buchsi, das Berner Puppentheater, das Kollektiv Frei_Raum respektive die Heitere Fahne sowie die kulturfabrikbiglen einen Betriebsbeitrag. Drei Kulturinstitutionen wurden von der Liste der Kulturinstitutionen von regionaler Bedeutung gestrichen: das Berner Kammerorchester, die Mühle Hunziken und das Reberhaus Bolligen. Mit den restlichen bisherigen 12 Institutionen wurden die Verträge erneuert. Der erste Vertrag – jener mit Bühnen Bern – ist bereits seit dem 1. Juli 2023 in Kraft, die Laufzeit der weiteren Verträge beginnt am 1. Januar 2024.

Regionales Rendezvous der Kulturverantwortlichen

Das Regionale Kulturverantwortlichen-Treffen fand in dieser Form zum ersten Mal statt. Rund 35 Kulturverantwortliche aus 30 Gemeinden der Region Bern-Mittelland trafen sich am 16. August 2023 in Gümligen, um sich über die regionale und kommunale Kulturförderung auszutauschen. Die Runde war gut durchmischt: Kleinere, ländliche Gemeinden waren ebenso vertreten wie Agglomerationsgemeinden.

Den Auftakt bildete ein Referat von Dr. Géraldine Boesch. Die Fachbereichsleiterin Kultur der RKBM zeigte auf, dass es neben der Kulturfinanzierung auch andere kulturpolitische Massnahmen gibt, um professionelles Kulturschaffen und Laienkultur in den Gemeinden zu stärken. Darauf folgte ein «Questions and Answers» (Q&A) mit dem Präsidenten der Kommission Kultur, Benjamin Marti: Die Anwesenden stellten vertiefende Fragen zum Prozess rund um die tripartiten Leistungsverträge.

Im Anschluss tauschten sich die Anwesenden in Kleingruppen über Best-Practice-Beispiele und Herausforderungen der Kulturförderung in ihren Gemeinden aus. Es wurde offenbar, dass gerade bei ländlichen Gemeinden mit wenig Ressourcen Unsicherheit darüber vorhanden ist, wie und in welchem Ausmass sie Kulturförderung sinnvoll betreiben können. Die sehr unterschiedlich geregelten Zuständigkeiten in der kommunalen Kulturförderung (Gemeinderat, Verwaltung, Kulturkommission, Kulturverein usw.) und das Vereinssterben waren vorherrschende Themen.

In den Gesprächen wurde deutlich, dass die Gemeinden motiviert sind, sich für kulturelle Vielfalt und Traditionen einzusetzen. Es besteht eine grosse Bereitschaft, sich gegenseitig mit Wissen und Erfahrung zu unterstützen und in einigen Fällen sogar Synergien zu schaffen.

Das nächste Regionale Kulturverantwortlichen-Treffen wird voraussichtlich 2025 stattfinden.

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