«Kein Lösegeld bezahlen»

Die Schweiz ist ein beliebtes Ziel von Hackerinnen und Hackern. Aktuell betroffen von Cyberattacken sind oft kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Zunehmend geraten aber auch Gemeinden in den Fokus der Cyberkriminalität – wie jüngst Montreux und weitere Gemeinden der Genferseeregion. Wie sich schützen vor Hackerangriffen? Der WIRTSCHAFTSRAUM BERN gibt Tipps.

Den Hacker/innen spielt es keine Rolle, ob es sich um ein KMU, ein Spital, eine Amtsstelle oder eine Gemeinde handelt. Sie greifen dort an, wo sie Sicherheitslücken in den IT-Systemen vermuten – und diese bestehen meist bei kleineren Betrieben und Institutionen. Und so sind mittlerweile zahlreiche Hackerangriffe auf KMU publik geworden. «Das häufigste Einfallstor für einen Cyberangriff sind nach wie vor E-Mails mit verseuchten Anhängen oder Links, die auf eine infizierte Website führen», sagt Max Klaus, stellvertretender Leiter operative Cybersicherheit (OCS) beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC).

Die Hacker/innen gehen bei ihren Attacken oft gleich vor: Sie dringen in ein IT-System ein und verschlüsseln Daten. Dann stellen sie über das Darknet Lösegeldforderungen und drohen damit, sensible Daten zu veröffentlichen. Wie verhalten sich KMU in einem solchen Fall am besten? Die Betroffenen sollten den Fall dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit melden, sagt Klaus. Und: «Wir raten dringend davon ab, Lösegeld zu bezahlen.» Weitere Tipps finden Sie hier.

IT-Systeme von Gemeindeverwaltungen im Visier

Auch Computersysteme von Gemeindeverwaltungen werden immer öfter Zielscheiben von Angriffen. So haben Hacker/innen in den letzten Monaten versucht, in rund einem Dutzend Ortschaften am Genfersee vertrauliche Daten zu stehlen – beispielsweise AHV-Nummern, Adressen, Geburtsdaten, Zivilstandsangaben oder Handynummern von Einwohner/innen.

Wie können sich Gemeinden schützen? Max Klaus vom Nationalen Zentrum für Cybersicherheit empfiehlt, technische Massnahmen wie Virenschutz, Firewall oder das Beheben von Sicherheitslücken unbedingt umzusetzen sowie die Mitarbeiter/innen im Bereich Cybersicherheit zu schulen. Weitere Massnahmen finden sich hier.

Im internationalen Vergleich wird die Cybersicherheit in der Schweiz immer noch stiefmütterlich behandelt. Die Schweiz belegt im aktuellen globalen Cybersecurity-Ranking der Internationalen Fernmeldeunion den 42. Platz – hinter Nordmazedonien, Tansania, Ungarn und Kasachstan.

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