Wertschöpfung, Innenentwicklung und Baukultur

Mit der Dorfentwicklung im ländlichen Raum knüpft die Regionalkonferenz Bern Mittelland RKBM an ihr erfolgreiches Projekt «Innenentwicklung – Potenziale aktivieren!» an. Ziel des neuen Engagements ist die Entwicklung und Unterstützung von Projekten, die Dörfer beleben, Innenentwicklung umsetzen und bauliche Identitätsträger erhalten.

Gemeinden sind bei der Innenentwicklung mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Mobilisierung von Eigentümerschaften, Beteiligung der Bevölkerung, Gestaltung ortsverträglicher Dichten, Umgang mit erhaltens- und schützenswerter Bausubstanz. Massgeschneiderte Beratung ist gefragt.

Neben den raumplanerischen stellen sich dem ländlichen Raum auch wirtschaftliche Probleme: Die Bevölkerung wandert ab, Landwirtschaftsbetriebe und Frequenzbringer wie Gasthöfe, Käsereien oder Dorfläden werden aufgegeben, Kindergarten- und Schulstandorte schliessen im Zuge von Fusionierungen. Andererseits zeichnen sich auf dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und der seit Monaten eingeübten Homeoffice-Praxis auch Chancen ab für das dezentrale Arbeiten und Wohnen.

Fünf Projektideen gesucht

Hier setzt das Projekt «Dorfentwicklung im ländlichen Raum» an. Die RKBM unterstützt fünf ländliche Gemeinden oder Hügel- und Berggebiete bei der Ansiedlung wertschöpfender Nutzungen und der Umnutzung des Bestands. Gesucht sind Gebäude mit Umnutzungspotenzialen oder Nutzungsideen für bestehende identitätsstiftende Bauten. Falls noch keine konkreten Nutzungsideen existieren, kann die Regionalkonferenz dabei helfen, tragfähige, wertschöpfende Nutzungskonzepte zu erarbeiten und diese Nutzungen vor Ort anzusiedeln. Die 52 Gemeinden der Teilkonferenz Regionalpolitik werden ermutigt, sich mit ihren Projekten zu bewerben.

Kick-off-Workshop am 4. Juni

Am 4. Juni 2021 fand im Schlossgut Münsingen der Kick-off-Workshop statt. Ziel der Veranstaltung war, das neue Projekt vorzustellen und den Gemeinden anhand von Praxisbeispielen, Erläuterung der Förderbedingungen und Gruppendiskussionen einen «Quick Start» für die Projektentwicklung zu ermöglichen. Die rund 35 Teilnehmenden identifizierten dabei rund 20 Gebäude, die für Umnutzungen in Frage kommen könnten.

Voraussetzungen für Förderung

Damit ein Projekt förderfähig ist, muss es einen Kümmerer oder eine Kümmerin in der Gemeinde selbst geben – in der Person des Gemeindeschreibers, der Bauverwalterin oder des zuständigen Gemeinderats. Die Projektidee soll im Gemeinderat abgestützt sein. Bei wertvoller Bausubstanz soll die Bereitschaft zum Erhalt und zur Berücksichtigung baukultureller Fragen bestehen. Für die angedachten Nutzungen gibt es einen lokal nachgewiesenen Bedarf oder die Absicht, einen solchen mit der Bevölkerung zusammen zu erheben. Bei Gebäuden in Privateigentum wird vorausgesetzt, dass die Privateigentümerschaft mit im Boot ist.

Eingaben bis zum 31. August 2021

Jetzt sind die Gemeinden der Teilkonferenz Regionalpolitik am Zug. Bis zum 31. August 2021 können sie ihre Projektideen einreichen. Die Fachbereichsleiterin Raumplanung, Andrea Schemmel, steht bei Fragen zur Projektentwicklung gerne zur Verfügung – sie ist bis zum 20. Juli und ab dem 15. August wieder erreichbar: Tel. 031 370 40 70, andrea.schemmel@bernmittelland.ch.

Ab dem 31. August wird die RKBM die eingegangenen Bewerbungen vergleichen und fünf Fallstudien auswählen. Im Herbst wird sie gemeinsam mit den gewählten Gemeinden die Unterstützungsleistungen definieren. Im Winter 2021/2022 erfolgen die Vergabe und der Projektstart.

Weiterführende Informationen, inkl. Bewerbungsbogen, finden sich hier.

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