Im Süden des Frienisbergs

Rund zweieinhalbstündige, nie anstrengende Wandertour auf dem Plateau südlich des Frienisbergs, die beste Unterhaltung bietet: Wir entdecken einen idyllischen Weiher, ein mystisches Hochmoor, die altehrwürdigen Kirchen von Kirchlindach und Bremgarten und geniessen die vorzügliche Aussicht auf die Berner Hochalpen. Hartbelag in Siedlungsnähe, ganzjährig begehbar.

Grächwil – Lindechwald – Kirchlindach – Niederlindach – Büsselimoos – Bremgarten

Wir starten unsere Tour in Grächwil (663 Meter), das ab Bern in der Regel stündlich mit dem Postauto (Linie 104) erreichbar ist. Wir folgen in Grächwil vorerst dem Wegweiser Richtung Schüpberg. Gut 100 Meter hinter dem letzten Haus zweigen wir rechts auf einen nicht markierten Feldweg ab, der uns zum ersten Höhepunkt der Tour bringt: das Widi. Der Naturweiher, seit 1970 unter Schutz gestellt, ist ein wertvoller Lebensraum für Wasservögel und Amphibien. Ein Rundweg und Sitzbänke laden zum Beobachten und Verweilen ein.

Wir umgehen das idyllische Feuchtgebiet auf der linken Seite und gelangen ins Tannholz. Auf schönem Weg wandern wir zunächst nah am Waldrand. Wenig später, bei einer Verzweigung, schlagen wir den rechten Pfad ein und tauchen etwas tiefer in den Wald ein. Nach einigen Minuten erspähen wir den stattlichen Bauernhof Lindechwald (675 Meter). Wir lassen den Hof rechts liegen und halten uns bei der Kreuzung geradeaus – weiter im Wald. Nun geht’s immer südwärts, mal im Wald, mal am Waldrand mit prächtiger Weitsicht, vorbei an den zwei Höfen Vorder Lindechwald. Wir gelangen zur Jetzikofen-Höhe oberhalb von Kirchlindach. Hier locken mehrere Sitzbänke und Brätlistellen mit bestem Panoramablick. Weiter geradeaus, bis wir die Klinik Südhang erreichen, die Menschen mit einer Suchterkrankung spezialisierte Unterstützung bietet. Wir umgehen die Klinik, stossen auf ein Strässchen, das abwärts – und als offizieller Wanderweg – ins Zentrum von Kirchlindach führt (595 Meter).

Sehenswerte Wandmalereien

Im Dorf empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zur schmucken Kirche. Der Sakralbau, um1200 auf Fundamenten älterer Gebäude aus dem 8. bis 10. Jahrhundert errichtet, birgt einen umfangreichen Freskenzyklus aus vier verschiedenen Epochen. Die Wandmalereien im Schiff und Chor zeigen biblische Szenen wie das Jüngste Gericht oder die Kreuzigung Christi. Zurück zum Wanderweg, wo wir dem Wegweiser Richtung Niederlindach/Bremgarten folgen. Zuerst auf wenig befahrenem Strässchen, dann auf Wiesenpfad und breitem Feldweg durchwandern wir eine hübsche Kulturlandschaft. In Niederlindach (562 Meter) überqueren wir den Chräbsbach und gelangen, auf leicht ansteigendem Weg, zum Riederewald (573 Meter).

Klein, aber fein: das Büsselimoos

Der Riederewald wartet mit einem besonderen Naturdenkmal auf: das Büsselimoos. Das kleine Hochmoor hat seinen Namen von den weissen Haarschöpfen («Büsseli») des Scheidigen Wollgrases. Im April/Mai, wenn das Wollgras fruchtet, überzieht ein weisser Teppich von «Büsseli» das Moor von nationaler Bedeutung. Ein hölzerner Steg gewährt schöne Ausblicke auf die Szenerie. Bis nach Bremgarten ist es nun nicht mehr weit: In rund 20 Minuten wandern wir hinab zum Ziel (Bernmobil-Haltestelle «Schloss», 511 Meter). Hier lohnt eine Kurz-Exkursion zur Dorfkirche auf der anmutigen Schlosshalbinsel. Die Kirche wurde im 10. Jahrhundert vermutlich anstelle eines Vorgängerbaus aus keltisch-römischer Zeit errichtet und später mehrfach umgestaltet.

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