Vom Bauerndorf Oberbalm durch aussichtsreiches Hügelland in den idyllischen wie markanten Schwarzwassergraben: Die zweieinhalbstündige Wanderung bietet maximale Kurzweil und Abwechslung – und im letzten Abschnitt zahlreiche lauschige Brätli- und Badeplätze, die die Kinderherzen höherschlagen lassen. Zwei, drei Aufstiege, ein steiler Abstieg, wenig Hartbelag.
Unsere Tour startet in Oberbalm (782 Meter), das sich auf einem sonnigen Plateau ausbreitet und von Köniz aus bequem im Postauto zu erreichen ist. Die Kirche St. Sulpitius aus dem 12. Jahrhundert beherrscht den Ortskern. Bevor wir in Richtung Borisried aufbrechen, schauen wir uns den stattlichen Bau näher an: Im Innern befinden sich eindrückliche Fresken aus der Zeit von 1470 bis 1480. Bis zur Reformation war die Kirche ein bekannter Wallfahrtsort.
Gleich zu Beginn müssen wir einige Höhenmeter zurücklegen und erreichen eine hübsch platzierte Sitzbank mit Weitsicht (Oberbalm/Kirchweg, 818 Meter). Danach senkt sich der Weg, vorbei am Hof Hinterberg, zum Trüebbach im schattigen Junghölzli, um gleich wieder kräftig anzusteigen. In weiten Bögen zieht sich der Pfad dem Hang entlang bis kurz vor Borisried (876 Meter), dem höchsten Punkt der Tour. Die Szenerie ist malerisch: grüne Matten, ein Bächlein, schöne Bauernhöfe.
Ab Borisried setzt sich die Route zunächst auf aussichtsreichem Teersträsschen (Wegweiser: Schwarzwasserbrücke) fort. Bald darauf zweigen wir rechts ab, und der zum Teil steile Abstieg in den markanten Schwarzwassergraben beginnt. Unterhalb des Hofes Mösli wählen wir den linken Pfad, der spektakulär und leicht ausgesetzt hinunter zum Bütschelbachsteg (615 Meter) führt. Wir gelangen ins wildromantische und tief eingeschnittene Tal des Bütschelbachs und wenige Minuten später ans Schwarzwasser.
Die Orientierung ist nun kinderleicht: Wir folgen im teils erstaunlich breiten Graben stets dem Lauf des Flusses bis zur Alten Schwarzwasserbrücke (592 Meter). Die Felswände links und rechts sind bis zu 200 Meter hoch. Im 19. Jahrhundert siedelten sich auf dem Talgrund einige Taglöhner an. Noch heute sind einige der kleinen Bauernhöfe ganzjährig bewohnt. Unterwegs locken zahlreiche lauschige – und an sonnigen Tagen äusserst beliebte – Rastplätze und Badestellen. Vor dem finalen Aufstieg zur Bahnstation Schwarzwasserbrücke (648 Meter) sollte man noch einen Blick von der alten Brücke werfen: Der Fluss hat hier tiefe Rinnen in den Sandstein gegraben – ein Naturkunstwerk.