Stadttheater in Deutschland geniessen nach wie vor grossen Rückhalt in der Bevölkerung. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung. Aber die Theater tun gut daran, jüngere Bevölkerungsgruppen besonders anzusprechen. Die Resultate der Studie dürften auch auf die Schweiz zutreffen.
Stadttheater gehören zu den am höchsten geförderten Kultureinrichtungen überhaupt. Sie stehen deshalb in besonderer Weise unter Legitimitätsdruck. Eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsbefragung in Deutschland zeigt nun: Die Theater haben nach wie vor eine grosse gesellschaftliche Bedeutung, und ihre Förderung stösst auf hohe Zustimmung – weit über den Kreis des Publikums hinaus, das «ins Theater geht». Zugleich deuten sich erste Risse dieses positiven Theaterbildes bei den jüngeren Generationen an.
Der Befund in Deutschland dürfte auch auf die Schweiz übertragbar sein. Dank unserem politischen System wird die Legitimität immer wieder neu durch Volksabstimmungen und Regionalversammlungen gegeben. Vorlagen zu Kulturthemen stossen dort jeweils auf grosse Zustimmung: So hiess das Stadtberner Stimmvolk den Kredit für die Leistungsvertragsperiode 2020–2023 mit dem Konzert Theater Bern KTB mit 81,9 Prozent gut. Die Regionalversammlung der RKBM beschloss den Leistungsvertrag mit dem KTB mit einer ähnlichen Mehrheit (82,4 Prozent).
Man ist sich also auch in der Region Bern-Mittelland einig: Der Existenzwert (es ist wichtig, dass es Theater gibt) und der Optionswert (es wird geschätzt, dass die Möglichkeit besteht, Theater besuchen zu können – auch wenn man selber vielleicht gar kein Interesse daran hat) sind gross.
Die wissenschaftliche Studie von Brigit Mandel, Universität Hildesheim, finden Sie hier.