Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM, das Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination (AÖV) und die Nachtliniengesellschaft (NLG) als Betreiberin haben in einer gemeinsamen Studie Möglichkeiten zur Verbesserung des Moonliner-Angebots ausgelotet. Ziel ist es, den Moonliner in der Region Bern-Mittelland weiterzuentwickeln. Bis zum 18. Oktober 2019 läuft die öffentliche Mitwirkung.
Auf vielen Moonliner-Linien stagnieren die Fahrgastzahlen oder sind sogar rückläufig. Die Nachtliniengesellschaft (NLG) kann die Linien deshalb seit einigen Jahren nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Ganz unterschiedliche Faktoren beeinflussen diese Entwicklung – zum Beispiel das veränderte Ausgehverhalten oder die zeitliche Ausdehnung des Tagesbetriebs auf den Hauptlinien in der Stadt Bern.
In der aktuellen Planungsstudie wurden die drei Handlungsfelder «Angebot», «Tarif» und «Finanzierung» untersucht und daraus Empfehlungen für ein künftiges Nachtbusangebot abgeleitet.
Mit dem neuen Netzvorschlag werden in der Kernagglomeration Bern die Korridore des Bernmobil-Tagesnetzes stündlich bedient. Auf Strecken, die von zwei Linien befahren werden, ist ein 30-Minuten-Takt möglich. Ausserhalb der Kernagglomeration bleibt das Angebot im heutigen Umfang bestehen. Entwickelt sich die Nachfrage langfristig positiv, ist der zusätzliche Einsatz von S-Bahnen denkbar, wie es in anderen Städten und Agglomerationen bereits heute der Fall ist.
Die vorgeschlagenen Angebotsszenarien setzen eine Anpassung des heutigen Tarifsystems voraus. Die Studie empfiehlt, dass der Tagestarif mit einem Nachtzuschlag von 5 Schweizer Franken gelten soll. Eine solche Tarifstruktur im Nachtangebot ist in den meisten Regionen der Schweiz üblich. Voraussetzung für die Anerkennung von Tagestickets und Abonnementen ist die Aufnahme der NLG in den Libero-Tarifverbund und den Direkten Verkehr Schweiz (nationaler Tarifverbund).
Das neue Angebot soll sich primär durch Einnahmen aus Tickets, Nachtzuschlägen, Abonnementen und Sponsoring finanzieren. Die beteiligten Gemeinden übernehmen wie bisher zumindest mittelfristig eine Defizitgarantie. Diese wird mit der Neuverhandlung der Verträge geregelt. Langfristig ist zu prüfen, ob der Kanton stattdessen das Angebot mitfinanziert.
Die öffentliche Mitwirkung zur Planungsstudie dauert bis zum 18. Oktober 2019. Die Studie können Sie hier herunterladen.