Fallstudie Oberdiessbach abgeschlossen

Weiterer Meilenstein beim Projekt «Innenentwicklung – Potenziale aktivieren!»: Die Fallstudie Oberdiessbach ist abgeschlossen. Drei Teams beteiligten sich an der Testplanung für das Vogt-Areal. Dem nun zur Weiterbearbeitung gewählten Projekt gelingt es in besonderer Weise, an die ortstypischen Gebäude- und Freiraumstrukturen anzuschliessen.

Das Beurteilungsgremium Oberdiessbach hat einen der drei Entwürfe aus der Testplanung als Grundlage für die Weiterbearbeitung empfohlen. Mit der gewählten Setzung und Volumetrie der Baukörper nimmt das Projekt die für das Dorf typischen Eigenschaften auf: Vergleichsweise kleine Gebäudevolumen stehen schräg zum Strassenraum und räumlich eng beieinander. Vorzonen, Vorpätze, Zwischenräume und Privatgärten bilden durchlässige Freiräume, die durch ein dichtes Netz von Fusswegen miteinander verbunden sind.

Der Gemeinderat von Oberdiessbach hat beschlossen, die weitere Projektentwicklung durch einen Ausschuss der Regionalen Jury begleiten zu lassen. Damit ist die Qualitätssicherung bis zur Umsetzung 2021 gewährleistet. Für die Gemeinden der Region Bern-Mittelland bietet der zeitnahe Realisierungstermin die Chance, Erkenntnisse aus allen Projektphasen zu erhalten – von der Planung bis zur baulichen Umsetzung.

Mehrere Erfolgsfaktoren

Der bisherige Projekterfolg in Oberdiessbach ist auf folgende Faktoren zurückzuführen:

  • Die richtigen Fragen gestellt: Ergebnisse sind nur so gut, wie der Themenfokus, das gewählte Verfahren und die Zusammensetzung der Teams und Juror/innen erlauben.
  • Nach den Chancen der Innenentwicklung für den Ort gefragt: Innenentwicklung überzeugt dann, wenn sie nachvollziehbar aufzeigt, dass die vorgeschlagenen baulichen, freiräumlichen und verkehrlichen Lösungen lokale Qualitäten stärken.
  • Den Ortsbau, die Wohnumfeldqualität ins Zentrum gerückt: Architektonische Fragen und ortsbauliche Problemstellungen sind nicht dasselbe. Die Identität und Qualität eines Ortes verdankt sich nicht nur Gebäudevolumetrien, Fassaden und Materialien, sondern auch Fragen wie: Soll das Gebäude mit dem Giebel oder der Längsseite zur Strasse stehen? Gibt es Plätze und Vorzonen? Wie durchlässig und attraktiv sind die Gebiete für Fussgänger/innen? Passen die angebotenen Freiräume zu den Bedürfnissen der künftigen Nutzer/innen?
  • Auf ein Variantenverfahren gesetzt: Die Auswahl von drei Teams für die Testplanung ergab eine grosse Bandbreite an unterschiedlichen Lösungen. Erst diese ermöglichte es, das für den Ort vielversprechendste Ergebnis zu finden.
  • Auf Themen, die die Bevölkerung bewegen, vorbereitet gewesen: Beim oben genannten Anlass wurde ausgiebig über die Schulwegsicherheit diskutiert. Die Bevölkerung ist wegen des starken LKW-Verkehrs zwischen Wohnquartieren und Schule in Sorge. Die Gemeindebehörden nehmen das Anliegen ernst. Sie stellten an einem späteren Anlass verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Wahl.

Weiterführende Informationen

Alle wichtigen Infos zum Innenentwicklungsprojekt finden Sie auf der Website der RKBM. Der lesenswerte Reader «Wohnumfeldqualität» liefert Antworten auf Fragen wie: Woran erkennt man ein gutes Wohnumfeld und wie stellt man es her?

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