ZMB Zweite Tramachse Innenstadt

Mehr Kapazität und Flexibilität für den ÖV

Die Berner Innenstadt ist durch Verkehr stark belastet. Vier Tramlinien (und der 12er-Bus) führen heute zwischen Hirschengraben und Zytglogge durch die Hauptgassen. Zwischen Hirschengraben und Bahnhof verkehrt eine fünfte Tramlinie. Besonders die Tramhaltestelle Hirschengraben könnte sich nach der Eröffnung des neuen Bahnhofzugangs Bubenberg als kapazitätskritisches Element erweisen. Auf dem gesamten Abschnitt ist die Belastung durch die häufig verkehrenden Trams hoch. Bei Störungen fehlen Ausweichmöglichkeiten, wovon alle Tramlinien betroffen sind. In der Spital- und der Marktgasse führt der dichte Tram- und Busverkehr zu Konflikten mit Zufussgehenden.

Mit einer zweiten Tramachse lässt sich diese Situation verbessern. Eine zusätzliche Achse dient auch dazu, den Trambetrieb aufrecht zu erhalten, wenn die bestehende Achse wegen Veranstaltungen oder anderweitigen Ereignissen unterbrochen ist. Darüber hinaus schafft eine zweite Tramachse mehr Flexibilität für den weiteren Ausbau des ÖV-Netzes. Eine zweite Tramachse wird zudem zu einer Verkehrsentlastung und damit zu einer besseren Aufenthaltsqualität in der Innenstadt beitragen.

Grosse Herausforderung

Mit der Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) «Zweite Tramachse Innenstadt» eruiert die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM gemeinsam mit Kanton Bern und Stadt Bern, BERNMOBIL sowie der Gemeinde Ostermundigen eine geeignete Linienführung, die machbar, zweckmässig, städtebaulich verträglich und finanzierbar ist.

Die Festlegung einer zweiten Tramachse ist eine grosse Herausforderung, weil es keine Linienführung ohne Nachteile gibt. Klar ist aber, dass der Status quo keine zukunftsgerichtete Lösung ist: Mit nur einer Tramachse stösst das bestehende ÖV-System in der Innenstadt bereits heute an Grenzen.

Schrittweises Vorgehen

Die ZMB verfolgt dieses Ziel schrittweise: Mittels einer Auslegeordnung von möglichen Linienführungen und einer ersten Grobbewertung sind drei Varianten ermittelt worden. Die Öffentlichkeit konnte dazu im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung 2023 Stellung nehmen (siehe Mitwirkungsbericht nebenan). Die Rückmeldungen zu den vorgeschlagenen Varianten sind kontrovers: Es gibt bei allen Varianten sowohl Präferenzen als auch ablehnende Haltungen. Einigkeit herrscht darüber, dass es eine zweite Tramachse braucht.

In einem nächsten Schritt werden für die drei Varianten die technische Machbarkeit an den kritischen Stellen geprüft. Aufgrund der Ergebnisse wird die Behördendelegation entscheiden, welche Varianten in die nachfolgende Detailbewertung einzubeziehen sind. Das Endergebnis in Form einer Bestvariante soll 2026 vorliegen.

Veränderte Rahmenbedingungen

Eine Zweckmässigkeitsbeurteilung für eine zweite Tramachse wurde bereits 2012 durchgeführt. Inzwischen haben sich die politischen Anforderungen und Strategien zum Tramnetzausbau weiterentwickelt (u. a. Zukunft Bahnhof Bern, Tram Bern–Ostermundigen, Netzstrategie ÖV für die Kernagglomeration Bern, Zweckmässigkeitsbeurteilungen für die ÖV-Erschliessung des Korridors Wyler–Länggasse und des Inselareals). Eine aktualisierte ZMB trägt diesen Veränderungen Rechnung. Gesucht wird ein machbarer Lösungsvorschlag, der anschliessend in Vorprojekten weiterentwickelt werden kann.

Projektstand

Die öffentliche Mitwirkung zur Grobbeurteilung «Zweite Tramachse Innenstadt» dauerte vom 19. Juni bis zum 30. September 2023. Der Mitwirkungsbericht zu dieser ersten Phase liegt seit März 2024 vor.

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